Die dritte Woche ist schon bald zu Ende. Im Laufe der Woche öffneten sich nach und nach die Augenlider und nun auch der Gehörgang. Heute Morgen haben sie zum ersten Mal unseren Dyson wahrgenommen, der kommt aber auch ziemlich laut daher und ist für die Desensibilisierung auf laute Geräusche bestens geeignet. Sie schauten neugierig und erstaunt, werden aber noch nicht allzu viel gesehen haben, denn sie sind noch sehr sehr kurzsichtig. Deswegen bilden Welpen auch sehr lange Tasthaare aus, damit sie rechtzeitig ein Hindernis wahrnehmen können.

Mama Mille ist sehr zufrieden mit ihren Zwergen und umsorgt sie erstklassig - besser geht wirklich nicht. Sie hatte während der ersten beiden Tage einen Milchstau im hinteren Komplex, weil die Zwerge die bereitgestellte Milch nicht so schnell absaugen konnten, wie sie hergestellt wurde. Schnelle Abhilfe schafften ein paar Massagen und (wieder mal) die Homöopathie - eine Mastitis wollten wir absolut nicht riskieren... Wenn sich alle Zwerge gleichzeitig zum Essen verabreden, bekommt jeder einen Platz, nur leider ist nicht jeder so ergiebig. So bekommt die Bande momentan noch 2mal täglich eine Mahlzeit aus der Flasche zusätzlich. Das klappt ganz ausgezeichnet und alles rundum ist zufrieden.

Die Einleitungsphase sollte es diesmal auf satte 35 Stunden bringen... Diese Zeit, bis die erste sichtbare Presswehe ihr Stelldichein gibt, zehrt immer besonders an den Nerven. Vor allem - wenn die zu erwartenden 24 Stunden bereits um sind.

Bei der ersten Presse denkt man oft: hab ich das nun wirklich gesehen oder ist es nur Wunschdenken? Aber, es war wirklich eine Presswehe, denn weitere folgten in kurzen Abständen. Genau 14 Minuten dauerte es und der erste Welpe war geboren.

Als erstes purzelte das schwarzweiße Mädel Ohlala mit satten 415g nach wenigen Presswehen in die Wurfkiste.

Die Abstände blieben, genau wie die guten Gewichte: Der leberweiße Otis brachte es ebenfalls auf 395g!

Mille meisterte alles mit sehr großer Ruhe, nur kurz vor den nächsten Pressen, atmete sie immer etwas schneller, versorgte aber die bereits geborenen Welpen bestens.

Der leberweiße Orry kam auch wieder nach nur 3 Pressen in der Kiste an. Er brachte 380g mit.

Der schwarzweiße Ocean hielt sich auch an alle Vorgaben: 365g und mühelos kam er zur Welt!

Es folgte eine große Pause - Mille war sichtlich erschöpft. Ich fühlte aber noch mindestens einen Welpen, der vom Ausgang aber noch etwas entfernt war. Wir überredeten Mille zu etwas Bewegung, es war aber ein schwieriges Unterfangen, sie von ihren Welpen loszueisen.... Der Welpe kam nur sehr langsam voran, so bekam Mille ein wehenförderndes Homöopathikum in kurzen Abständen verabreicht.

Der schwarzweiße Onyx war sehr blass und hatte viel Flüssigkeit inhaliert, die ich absaugte und ihn sehr kräftig rubbelte, damit sein Kreislauf in Schwung kommt. Seine Atmung wurde klarer und regelmäßig, der erste Unmutslaut über meine grobe Behandlung ließ dann nicht mehr lange auf sich warten: 365g beschwerten sich ungehalten und wurden Richtung Milchbar entlassen, die sogleich erobert wurde.

Nun musste auch Mille erstmal wieder verschnaufen - ein Kraftakt für alle... Der letzte Welpe war auf dem Weg - die Wehentätigkeit ließ aber wieder zu wünschen übrig. Sie wurden wieder homöopathisch unterstützt. Nach 2 Stunden beschloss ich, abermals Geburtshilfe zu leisten, sonst würden wir den Welpen verlieren. Da ich mir sicher war, dass es nur noch ein Welpe ist, konnte ich auch die Bauchpressen mit starkem Druck unterstützen, Oakley rutschte aber immer wieder zurück hinter die Zervix, ich bekam ihn nicht zu fassen, weil er Kopf voran kam.

So langsam wird das Wohnzimmer wieder in eine Welpenstube verwandelt. Dreimal täglich kontrollieren wir Mille's Körpertemperatur, die zwar schon schwankt, sich aber noch im normalen Rahmen bewegt. Wenn unser Kugelfisch pünktlich ist, wartet sie bis Mitte der Woche. Wir sind sehr gespannt und werden berichten...

Tag 24 - YESSSS...!

Gleich eine ganze Fußballmannschaft posierte auf dem Bildschirm des Ultraschallgerätes unserer Tierärztin - alle vital und von guter Größe. Natürlich sind sie in diesem frühen Stadium sehr empfindlich, so kann es gut sein, dass sich die Anzahl in den nächsten Tagen doch noch verringert. Fest steht aber: Wir erwarten unseren O-Wurf von Mille & Finn und sind schon sehr  auf die Zwerge gespannt! Jetzt heißt es wieder WAAARTEN ;o))

Dass die Mädels nicht immer zu unseren Gunsten timen - das sind wir ja gewohnt... Als sich diesmal zum günstigsten Deckzeitpunkt Terminschwierigkeiten einstellten, beschlossen wir mit der Besitzerin von Finn, dass der junge Mann ein paar Tage auf Urlaub nach Xanten kommen sollte.

So holten wir ihn am Donnerstag ab und das war genau die richtige Entscheidung. Finn fühlte sich in seiner Kinderstube auch auf Anhieb wieder wohl und fügte sich hier völlig unkompliziert in unser "Rudel" ein. Unsere Rüden sind sehr tolerant zu anderen Rüden, solange sie sich zu benehmen wissen und das ist bei Finn überhaupt keine Frage - er beherrscht die hohe Kunst der angemessenen Kommunikation, gepaart mit der nötigen Toleranz und Sensitivität.

Ich muss seine Besitzerin sehr loben, sie hat den Jungen wirklich gut hinbekommen, er ist völlig unkompliziert im Handling.

Freitag durften Mille und Finn sich erstmal ausführlich kennenlernen. Der Progesterontest zeigte die Ovulation am Donnerstag an. Mille spielte mit Finn, aber sobald es ernster wurde, signalisierte sie ihm, dass es noch nicht der richtige Tag ist. Finn reagierte sehr höflich und beließ es dabei.