19. Mai - Die smarte Welt wird immer bunter...

Unsere Smarties erkunden fröhlich ihre kleine große Welt. Die Wach- und Erkundungsphasen sind noch sehr kurz, denn im Schlaf lassen sich die vielen Erlebnisse am besten verarbeiten.

Die Augen und Ohren sind nun geöffnet, so dass sich jetzt auch der Radius vergrößert.

Hermine lässt immer noch die Löwenmutter raushängen. So darf Nougat sich die Smarties nur aus der Ferne anschauen, während Hermine sich die Treasures schon öfter mal aus der Nähe angeschaut hat. Nur gut, dass Nougat mit ihren eigenen Zwergen soviel zu tun hat, dass sie überhaupt keinen Wert auf den Löwenmutternachwuchs legt.


09. Mai - Smarte Speckies...

29. April - Erstaunliche Instikte...

...werden freigesetzt. Dass unsere Mütter ab und an mal einen Welpen in den Fang nehmen und in der Kiste umplatzieren oder auch schonmal aus der Kiste raus, in ihren Korb tragen - das ist alles nichts Ungewöhnliches.

Natürlich gibt es auch Mütter, die ihrem Instinkt nachgehen und lebensschwache Welpen immer wieder aussortieren, quasi von sich wegschieben. Diesen Fall hatten wir hier dankenswerterweise noch nicht.

Seit dem Tag nach der Geburt, bemüht sich Hermine sehr ausführlich um den kleinen Shorty. Als sie ihn immer wieder in den Fang nahm, wurde mir erst ganz anders, weil ich zunächst dachte, sie wolle ihn aussortieren. Ich ließ sie machen und beobachtete ihre Bemühungen. Sie nahm ihn sehr, sehr vorsichtig in Körpermitte und nahm ihn mit zu der Stelle in der Kiste, wo sie sich ablegen wollte. Shorty war damit absolut einverstanden und wenn sie schließlich lag, sortierte sie ihn an ihr Gesäuge. Er hat das Privileg, dass Hermine erst aufsteht, wenn er pappsatt abfällt.

Piepsen seine dicken Geschwister, sieht sie oft überhaupt keine Veranlassung, sofort Abhilfe zu schaffen - da lässt sie sich Zeit. Aber ein klitzekleiner Ton von Söhnchen Shorty und sie eilt herbei, nimmt ihn und legt ihn an.

Ich weiß ja nicht, wie es dem geneigten Tagebuchleser dabei geht - ICH bin jedenfalls immer wieder gerührt, wie instinktsicher Hermine ihre Welpen aufzieht und dieses fürsorgliche Verhalten ist einfach nur fantastisch mitanzusehen.

Ich habe ein Video machen können - man muss aber sehr genau hinschauen! Hermine wälzt sich genüsslich im Korb, das macht sie öfter am Tag. Plötzlich gibt Shorty einen Laut von sich und sie steht auf, geht in die Kiste, nimmt ihn sehr vorsichtig, geht auf die linke Seite, um sich abzulegen und schiebt ihn an die Quelle des Lebens. Es kommt also nicht von ungefähr, dass der kleine Mann sich so gut macht.

 


26. April - Die Geburt

Unsere Smarties sind wohlbehalten gelandet. Es sind drei Rüden - zwei in leberweiß, einer in schwarzweiß und eine Hündin in leberweiß.


Als am 25sten Hermine's Körpertemperatur am späten Morgen abfiel, wussten wir, dass unsere Smarties nicht mehr so lange auf sich warten lassen würden.

 

Die Einleitungsphase war somit eingeläutet und Hermine's Verhalten änderte sich deutlich in Richtung Geburtsvorbereitung. Sie grub sich durch sämtliche Körbe, räumte immer wieder die Kissen von Sofa und Sesseln und suchte im Garten bei jeder Gelegenheit ihre Kuhlen auf, an denen sie schon länger gebastelt hatte.

Alles lief sehr routiniert und ruhig ab, sie wusste einfach, worum es ging. Die Wurfkiste stand schon seit ein paar Tagen zentral im Wohnzimmer, auch diese wurde nun des Öfteren auf links gedreht. In der folgenden Nacht, versuchten wir noch ein wenig zu schlafen. Es blieb aber mehr oder weniger beim Versuch, denn die Wehen kamen in immer kürzeren Abständen und damit auch die Unruhe- und Hechelphasen.

Zum frühen Morgen hin, registrierte ich um 6:08h die erste Presswehe, nun würde es nicht mehr lange dauern...

 


Um 6:28h war es dann soweit - die schwarzweiße Skyrose rutschte mit 305g ins Leben. Sie war bereits "ausgepackt" und hatte etwas Mühe mit einer Menge Fruchtwasser in ihren Atemwegen. Ich saugte alles ab, was ging und das mehrfach.


Eine knappe halbe Stunde später, kam um 6:53h der leberweiße "Sid" auf die Welt. Er brachte es auf 365g und machte sich sofort auf Richtung Milchbar.


Hermine machte eine Pause und umhegte ihre beiden Zwerge sehr verliebt. Um 8:57h folgte dann buchstäblich mit 170g eine "halbe Portion" - wir nannten ihn direkt "Shorty". Auch er war hungrig, hatte aber anfangs etwas Probleme, seine Körpertemperatur zu halten, deswegen bekam er eine Wärmequelle zur Seite.


Die leberweiße Savannah folgte ihrem kleinen Bruder relativ schnell um 9:10h. Mit 375g war sie der kräftigste Welpe.


Nach Savannah fühlte ich noch einen Welpen, der aber noch sehr weit entfernt lag. Also würde es wahrscheinlich eine größere Pause geben. Hermine war sehr ruhig, hatte aber immer wieder Phasen der Unruhe. Presswehen zeigten sich nicht. Bei den Tastkontrollen konnte ich keinerlei Progression feststellen. Nun war es schon einige Stunden her und es tat sich so gut wie nichts. So rief ich bei meiner Tierärztin in Dortmund an und wir beschlossen, dass eine Kontrolle angezeigt sei. Also Welpen ins Wärmekörbchen gepackt und auf nach Dortmund.

Die Sonographie zeigte einen lebenden Welpen sehr weit vorne. Wie sich später zeigte, wurde er durch eine große, nur mit Flüssigkeit gefüllte, Fruchtblase an der Fortbewegung gehindert. Unterstützt durch wehenfördernde Mittel, leisteten wir gemeinsam manuelle Geburtshilfe und so kam um 18h erst die Fruchtblase zum Vorschein und gleich darauf der vermisste Welpe.

Ein schwarzweißer, sehr munterer Bubi von 350g Gewicht. Da er eine schöne schwarze Decke hat, bekam er direkt den Namen Salino. Er ist inzwischen der schwerste Welpe und hat alles bestens überstanden. Genau wie Hermine, die alles langmütig mitmachte und dann noch in der Praxis auf der mitgebrachten Unterlage in aller Ruhe ihre Zwerge putzte und fütterte.


Die nächsten Tage und Nächte waren geprägt von der Sorge um Shorty und seiner Schwester Sky. Während Shorty sich zunehmend sehr gut machte und relativ bald überhaupt keine Lust mehr auf meine, sonst sehr beliebte, Tigermilch hatte und sich sehr ordentlich am Gesäuge bediente, stellte Sky ihre Nahrungsaufnahme am Mittwochabend plötzlich ein. Ich fuhr sofort zum Tierarzt. Stethoskop und Röntgen zeigten eine ausgeprägte Lungenentzündung, es wurde eine umfangreiche medikamentöse Therapie eingeleitet. Doch alle meine Bemühungen in den folgenden 36 Stunden konnten das Blatt nicht wenden - am Freitagmorgen musste ich die kleine Sky fliegen lassen. Sie war so wunderschön - ein Hermine-Klon.. Noch immer haben wir einen Kloß im Hals, wenn wir an sie denken...

04. April - Der Kontrollschall

Erleichterung machte sich breit, als wir auf dem Bildschirm mindestens sechs sehr gut entwickelte Föten zu sehen bekamen. Nun können wir erstmal durchatmen und dürfen uns endlich richtig freuen!!

Hermine ist weiterhin bestens gelaunt und hat Hunger für drei. Nun gut, inzwischen bekommt sie auch schon eine kleine Extraportion.


Der zweite Anlauf...

Dieser Wurf hat eine Vorgeschichte, denn geplant war er ursprünglich für den Winter 21/22. Doch es kam anders und wie immer, lernt man mit jedem Wurf etwas dazu...

Und das war der Inhalt dieser Lektion:

10. Dezember

Es hat nicht sollen sein – nach einer schönen Hochzeit von Gilroy und Hermine, konnte ich nach drei Wochen schon sehr deutlich die Fruchtanlagen tasten. Eine knappe Woche später standen wir dann völlig relaxed zum Trächtigkeitsschall bei unserer Tierärztin in Dortmund. Was wir dann zu sehen bekamen, waren acht Früchte, die sich in Auflösung befanden. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet, weil Hermine einen absolut guten Eindruck machte – nichts, aber auch gar nichts, deutete auf ein Problem hin.

 

Natürlich wollten wir den Grund wissen und gaben umfangreiche Untersuchungen in Auftrag. Von Schilddrüse über Gelbkörperschwäche, Entzündungswerte bis hin zu Keimen und Herpes wurde alles abgecheckt.

 

Das Ergebnis war dann eindeutig: CHV Infektion! Alle anderen Werte waren absolut unauffällig. Also hat sich Hermine das canine Herpesvirus eingefangen. Keiner kann sagen zu welcher Gelegenheit, denn es handelt sich um ein hochansteckendes Virus, welches sehr häufig auftritt. Aus diesem Grund versorgt man Zuchthündinnen vorsorglich während der Trächtigkeit zweimal mit Antikörpern. Leider kann der Hersteller aber nicht zuverlässig liefern, weil die Fläschchen für den Covid Impfstoff benötigt werden, heißt es… so mussten wir darauf verzichten – Shit… ausgerechnet diesmal wäre es wichtig gewesen… Dazu sei noch zu bemerken, dass das Virus nur für un- und neugeborene Welpen krankheitsrelevant ist – Hunde, die die dritte Lebenswoche erreicht haben, überstehen einen Infekt schad- und oft auch symptomlos.

Zusammen mit unserer Tierärztin beschlossen wir einen hormonellen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. In den nächsten Tagen leerte sich die Gebärmutter unkompliziert, einige Zeit später zeigte der Kontrollschall, dass sich alles in Rückbildung befand. Die ganze Zeit über ging es Hermine bestens. Sie war - wie immer - fröhlich und sehr fleißig in der Arbeit... Geradeso, als wenn nichts gewesen wäre. Wir waren beruhigt.

 

Der Zyklus lief, aufgrund des Abbruchs, wie im Zeitraffer ab und so wurde Hermine verfrüht wieder läufig. Unsere Tierärztin riet uns eindringlich dazu, Hermine sofort wieder belegen zu lassen, damit "die Gebärmutter etwas zu tun bekommt" - das wäre der beste Schutz vor dem erhöhten Risiko einer Pyometra.

 

Zunächst wollten wir aber sichergehen, dass mit Hermine alles in Ordnung ist und machten nochmal einen Checkup mit Ultraschall und spezifischem Blutbild.

 

Wir bekamen grünes Licht und so besuchten wir Gilroy erneut. An dieser Verbindung wollten wir unbedingt festhalten, denn die beiden passen in jeder Hinsicht wirklich sehr gut zueinander.

 

Die beiden waren sich wieder sehr schnell einig. Glücklicherweise konnten wir Herpes-Impfstoff auftreiben. Nach so einer frischen Infektion kann man eigentlich darauf verzichten, wir wollten aber lieber auf Nummer Sicher gehen. Schon nach drei Wochen konnte ich wieder zarte Fruchtanlagen tasten. Der Schall wurde diesmal auch recht früh angesetzt. Wir fuhren mit gemischten Gefühlen nach Dortmund, bekamen aber einige gut eingenistete und lebende Fruchtzwerge zu sehen. Erleichtert verabredeten wir einen Kontrollschall für 14 Tage später...